Lokomotiven

"Liesl"

Eine JW 15 im Lieferzustand der f�nfziger Jahre
Der Wunsch nach einer eigenen Feldbahn hatte mich schon lange beschäftigt. Viele Exkursionen zu Feldbahnbetrieben  waren unternommen worden, ich hatte einiges an abgestellten Lokomotiven gesehen, doch war die Möglichkeit zur eigenen Bahn noch nicht vorhanden. Schon damals reifte der Entschluss: Wenn eine Lok, dann eine Jenbacher Maschine! Bereits im April 1995 hatte ich das Ziegelwerk Kiener in Bachmanning (OÖ) besucht. Dort waren zwei Loks vorhanden: Eine JW 20 als Betriebslok und eine JW 15 als betriebsfähig abgestellte Reserve.

Der �bernahmezustandNach dem Tod des Eigners wurde das Werk im Sommer 1996 stillgelegt. Als ich Anfang April 1998 mir beide Loks anschauen konnte, fiel meine Wahl gleich auf die Reservelok: Die JW 15 befand sich in einem sehr guten Zustand und war sofort betriebsfähig. Die JW 20 dagegen hatte einen Tauschmotor aus einem Dieselgepäckkarren erhalten und war daher im Bereich des Motorraums einigen Umbauten unterzogen worden: Der neue Motor war zu breit für die Lok und daher ragte er seitlich ca. 10cm aus dem Lokprofil heraus. Recht schnell war ich mit dem Verkäufer handelseins und am 30.4.1998 konnte ich die Lok abholen lassen.

 















Klicken Sie auf das Bild f�r ein Motorger�usch!Im Kaufpreis inbegriffen waren auch zwei der drei zuletzt vorhanden gewesenen DIN-Muldenkipper.

Die nächste Zeit war mit Vorbereitungsarbeiten zur Restaurierung angefüllt. Die Lok war in technisch einwandfreiem Zustand zu mir gekommen, mit gefülltem Tank und frischem Motorïöl. Lediglich im Bereich der Optik gab es Mängel. Das Führerhaus war krumm und schief, der Fahrersitz so niedrig, dass er gefährlich nach Kreuzweh aussah und der hintere Puffer ausgeschlagen. Bis auf die Puffer war die Lok praktisch frei von Rost! Zunächst wurde i der Fahrersitz wieder höhergelegt und das Führerhaus etwas gehoben. Auch das Dach wurde neu angefertigt. Der ausgeschlagene Puffer ließ sich glïücklicherweise durch das Einschweißen von Stegen wieder herrichten, er schaut jetzt wieder aus wie neu. Die Lok  wurde dann zunächst ihrer Aufbauten entledigt, diese gereinigt, angeschliffen, grundiert und neu lackiert. Was hier in wenige Sätze passt, zog sich bis zum September 2000 hin. Bei der Farbwahl orientierte ich mich am Originalfarbton, abschließend wurde die Beschriftung aufgebracht.

 Am 4.9.2001 wurde die Lok dann schliesslich aufgegleist und am 27.9.2001 fuhr sie das erste Mal wieder aus eigener Kraft, nachdem sie vorher nur einige Male aufgebockt probegelaufen war. Nach langem Suchen bezüglich der Fabriknummer hat sich als am ehesten zutreffend 1216/55 herausgestellt: Geliefert an das Ziegelwerk in Waizenkirchen, gelangte die  Lok vermutlich mit einer Schwestermaschine (1349/61) nach Bachmanning, wo sie aus dieser Lok einen Tauschmotor erhielt.

Da meine Frau meinte, so eine kleine Lok brauche unbedingt einen Namen, erhielt sie auf der Führerstandstandsrückwand "Liesl" angeschrieben.

 

 

 


"Dora"

Die zweite Lok, die Jung EL 110 8178/39 "Dora"  kam am 10.7.2000 zu meiner Bahn. Auch hier gingen umfangreiche Verhandlungen dem Erwerb voraus. Begonnen hatte alles im Juni 1999, als ich den Tip erhielt, dass in Bürmoos eine "Betriebsreduktion" bevorstehe. Ein Besuch Anfang September des gleichen Jahres brachte dann die Bestätigung: Das Torfwerk solle in absehbarer Zeit zugesperrt werden, das Material stehe dann zur Disposition.

Bei der �bernahme im Juli 2000 in B�rmoos

Bereits von vorhergehenden Besichtigungen kannte ich den  Fahrzeugbestand der Bahn. Schon damals hatte mich die "Dora" am meisten fasziniert. In den letzten Jahrzehnten war die Lok in Bürmoos als Arbeitszuglok gefahren, also im täglichen Einsatz, dort war sie vermutlich seit dem Frühjahr 1956 im Bestand, nachdem sie vorher diversen Baufirmen diente.

Mitte der 70er Jahre hatte sie einen Tauschmotor erhalten, einen Steyr WD113 (stehender Einzylindermotor). Dieser Motor wurde in großer Zahl in Steyr-Traktoren (15er) verwendet. Motor-Puristen werden jetzt natürlich die Nase rümpfen, vom betrieblichen Standpunkt aber ist mir der eingebaute Motor wesentlich lieber als der originale SE110. Für den WD113 gibt es in jeder Landmaschinenwerkstatt die Ersatzteile, was man vom SE110 nicht unbedingt behaupten kann. Außerdem erhielt die Lok beim Umbau eine elektrische Anlage, was den Start natürlich komfortabel macht!

In Bürmoos trugen fast alle Loks Namen. Angeblich entsprachen die Loknamen den Namen der Ehefrauen der Betriebsleiter bzw. Vorarbeiter zum Zeitpunkt der Anschaffung der Lok. Erst der letzte Betriebsleiter in Bürmoos beendete diesen Brauch.

Die Maschine wurde aus Bürmoos in betriebsfähigem Zustand übernommen, einige Arbeiten waren aber trotzdem dringend notwendig. An erster Stelle stand der Austausch der völlig abgefahrenen Bremsklötze gegen besser erhaltene. Auch Ölwechsel bei Motor und Getriebe mussten durchgeführt werden.  Seit Mai 2004 sind die Radsätze wieder in einem neuwertigen Zustand. Im Frühjahr 2005 begann der Neuaufbau der Lok, der im September desselben Jahres abgeschlossen werden konnte. 2018 wurde das Getriebe überholt und neu abgedichtet.



 




















 

 


"Pony"

Das dritte Triebfahrzeug meiner Bahn konnte ich im Mai 2005 erwerben: Ein Jenbacher PONY mit der Fabriknummer 426/61. Dieses kleine und leichte Fahrzeug hatte bei der Übernahme noch 500mm Spurweite. Eingesetzt wurde es von 1961 bis ca. 1975 bei der Ziegelei Paschl in Zwickledt bei Schärding. Seitdem war die Maschine, die sich technisch in sehr gutem Zustand befindet, wohlverwahrt, trocken und sicher abgestellt. Im Gegensatz zur gängigen Ausführung verfügt die Maschine über einen 10Ps-Motor (JW10A) und Achsfederung. Meinem Wissensstand zufolge ist es das einzige in dieser Kombination (Motor 10A, Achsfederung, kein Abgaswäscher) gebaute PONY. Das rechte Bild zeigt die Lok bei der Übernahme, das linke Mitte Oktober 2006.

Pony fertig 14-10-2006

PONY Abholung 21-5-2005

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

Der Schienenkuli

Recht überraschend kam der Schienenkuli im August 2012 über einen Feldbahnkollegen zu mir.

Hier Verladung und Entladung:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 26.5.13 war das  Fahrzeug dann nach der Überholung fertiggestellt: