Die Loren

Viele Feldbahner beschränken sich bei einer Darstellung ihrer Bahn auf die Loks und streifen die Wagen nur am Rande. Angesichts der "Übersichtlichkeit" meines Fahrzeugbestandes möchte ich auf eine Darstellung aber nicht verzichten.

Die Nummernvergabe erfolgte in der Reihenfolge der Aufnahme in meinen Bestand.

Lore 1

Meine erste Lore ist ein vollständig geschweißter, gebremster Muldenkipper nach DIN 5962, Bl.2. Sie stammt zusammen mit der Lok "Liesl" aus der ehem. Ziegelei Kiener in Bachmanning. Dort gab es einen hohen Fahrzeugverschleiß: Noch im April 1995 – etwas mehr als ein Jahr vor Schließung des Werkes - existierte dort eine Lorenhalde: Ca. 40-50 Kipploren, meist 0,75cbm, lagen haushoch auf dem Betriebsgelände aufgetürmt. War eine der drei eingesetzten Loren defekt, ergänzte oder tauschte man aus dem Fundus.

Zumindest einige der Loren waren von der Ziegelei im quasi benachbarten Breitenschützing übernommen worden. So auch meine Lore 1. Bereits dort hatte man, so erklärte der spätere Eigentümer, die Bremsausrüstung entfernt und den Rahmen der Lore eingekürzt. Eine Bremse brauchte man dort wegen der ebenen Strecke nicht und der lange Überhang der Lore war wahrscheinlich im Betrieb hinderlich. Für meine Zwecke – musealer Betrieb in geneigtem Gelände – schien mir eine Bremse sinnvoll zu sein. Eine komplette gebremste Lore war nicht beschaffbar, also blieb die Möglichkeit der Rekonstruktion.

Entsprechend dem DIN-Musterblatt wurde daraufhin der Rahmen in Zusammenarbeit mit einer Schlosserei rekonstruiert. Größtes Problem dabei war das nicht mehr beschaffbare Profil 105/70 des Rahmens, das aus anderen Profilen zusammengesetzt werden mußte. Ein weiteres Problem ist das „Bühnengeländer": Angeblich war gerade kein anderes Profil verfügbar. Andererseits haben es sicher viele Feldbahnbetriebe ähnlich gemacht!

 

Nachdem nun der Rahmen derart aufwendig instandgesetzt war, paßte die alte Kippmulde vom Erscheinungsbild her so überhaupt nicht mehr dazu: Verbeult, verbogen, verzogen. Eine Ersatzmulde war nicht zu bekommen, die oben erwähnte Lorenhalde war längst mit unbekanntem Ziel verschwunden. Die Alternativen waren: Richten der alten Mulde oder gleich ein Neubau nach dem entsprechenden DIN-Musterblatt. Finanziell günstiger kam der Neubau. Der Zuschnitt der Bleche nach dem Muster der alten Mulde bzw. der Zeichnung, daß Einrollen des Bodenblechs sowie das Zusammenfügen der Teile ist professionell erfolgt, die Montage der Profile an den Stirn- und Seitenwänden erfolgte in Eigenarbeit. Von der alten Mulde konnten glücklicherweise die Abrollwiegen übernommen werden. Lore 2 am 18.9.2004

So entstand für das hergerichtete Fahrgestell im Mai 2000 auch eine neue Mulde.

 

Lore 2

Auch die Lore 2 stammt aus Bachmanning und entspricht den DIN-Normen. Insgesamt war sie in einem vergleichbaren Zustand: Betriebsfähig, aber aufarbeitungsbedürftig. Das Fahrzeug blieb lange - bis auf die Reparatur einer Pufferkappe - im Übernahmezustand, um für allfällige Erd- und Schottertransporte eine Lore verwenden zu können, um die es nicht schade ist. Im September 2004 diente sie als Versuchsträger für eine neue, einfach zu handhabende Aufarbeitungsmethode. Zur Zeit ist sie an einen Feldbahnerkollegen verliehen.

Lore 3

Lore 3Die Lore 3 erhielt ich als Draufgabe beim Kauf des Gleismaterials in Ainring. Es handelt sich um eine komplett genietete Kipplore. Die Lore weist einen aus vier Teilen zusammengefügten Rahmen auf, der mit Holzpuffern ausgestattet ist. Vermutlich ist dies das älteste Fahrzeug meiner Sammlung. Nach Austausch zweier Achslager, Sandstrahlen und Neuanstrich war diese Lore im Mai 2000 das erste komplett restaurierte Fahrzeug meiner Bahn.

 

 

 

 

 

Loren 4 und 5

Diese beiden Fahrzeuge sind mir die wichtigsten meiner Bahn. Dem Erwerb gingen zweijährige Bemühungen voraus. Im Juni 2000 war es dann soweit: Die beiden Fahrzeuge konnten abgeholt werden. Ihre Wiederinbetriebnahme setzte umfangreiche Arbeiten voraus. Zunächst mußten die vorhanden gewesenen Aufnahmen für den bisherigen Wagenkasten abgetrennt werden. Beim Bremswagen war ein Rahmenriß zu schweißen, ein Achslager war bis auf das Rahmenprofil durchgefahren. Trotzdem dürften die Wagen bis kurz vor der Loren 4 und 5Übernahme im Einsatz gewesen sein, da sie blanke Radlaufflächen aufwiesen. In bewährter Zusammenarbeit mit einer Schlosserei wurden dann die Rungen und die Rungenauslösungen neu angefertigt, die Lagerdorne auf der Drehschemeloberseite entstanden durch die freundliche Unterstützung von Feldbahnkollegen. Sandstrahlen und Neuanstrich gehörten bereits zur Routine.

Im Juni 2001 standen dann beide Wagen wieder komplett auf dem Gleis.

 

 

 

 

 

 

Lore 6

Dieses Fahrzeug ist baugleich zur Lore 12.

 

 




 

 

 

Lore 7

Lore 7

Diese Lore war ursprünglich ein Muldenkipper aus Bürmoos. Das Fahrgestell war dort im Eigenbau entstanden, vor der Verladung in Bürmoos wurde der völlig verrottete Aufbau abgetrennt und der Wagen im September 2000 mit flachem Bohlenaufbau wieder hergerichtet. Diese Lore ist derzeit die am meisten verwendete, beim Gleisbau dient sie als Werkzeugträger.

Lore 8

 







Dieser Wagen entstand 2017 als Neuaufbau unter Verwendung einiger Altteile: Ein kkFB-Truhenwagen mit abnehmbaren Seiten- und Stirnwänden. Hier beim Ersteinsatz in Ainring.

 

 

 


Lore 9Lore 9 am 8.7.03

Diese genietete Flachlore kam im Juli 2003 zu mir. Nach Auflösung des Ainringer Betriebs war dieses interessante Fahrzeug dort überflüssig. Als Besonderheit ist bei diesem Wagen der rechteckige, genietete Rahmen mit Puffern und Rungenhaltern hervorzuheben. Der optimale Zustand erspart eine Aufarbeitung, lediglich Reinigung und Konservierung waren nötig.

 

 

 

 

 

 

 

Lore 10

Auch dieses  Fahrzeug stammt aus Ainring. Dort diente es zuletzt als Altölsammler, früher als mobile Tankstelle für die Maschinen im Moor. Nach Anschaffung größerer, vierachsiger Am 30.10.2004Kesselwagen 1987 wurde dieses Fahrzeug dann "degradiert". Typisch für den Ainringer Betrieb war die solide Herstellung dieses Eigenbaus.

 

 

 

 

 

 

Lore 11

Im Mai 2004  kam dieser Bürmooser Torfwagen zu meiner Bahn. Die Wagen wurden vom dortigen Torfwerk selbst gebaut, haben ca. 3,5m³ Ladevolumen und einen Sattelboden. Über Entriegelungen an einer Stirnseite können die oben hängenden Klappen geöffnet werden. Für die DORA ist damit der authentische Wagen vorhanden. 2017 wurde der Aufbau erneuert.

 

 

 

 

 

 









Lore 12

Diesen genietete 1,25 m3 Kipper konnte ich Ende 2007 von einem Feldbahner erwerben. Geliefert wurde er  an die Bauunternehmung Fahrner in Mallersdorf (Bay.), gelangte von dort an das benachbarte Ziegelwerk Müllner, wo er später seine Achsen verlor und zum Transport von Ziegelbruch verwendet wurde. Beachtenswert ist die niedrige Bauart des Fahrzeugs, die ein leichtes Beladen mit der Schaufel von Hand ermöglicht.

 

 

 

 

 

 

 

Div. Flachwagen

 

 Für den Transport des Steckgleises wurde ein Flachwagenpaar hergerichtet.